Kolumne: Was ist eigentlich ein Kinderzimmer?
Foto: Camengo -
In dieser Kolumne beschäftigen wir uns mit der Frage, was überhaupt ein Kinderzimmer ist.
Kinderzimmer - was ist das überhaupt?
Liebe Leser,
Viele werden erst einmal wegen der oben gestellten Frage ein wenig über die scheinbare Banalität verwundert sein. Das waren wir im ersten Moment auch, als uns diese Frage in einem Interview gestellt worden ist. Aber ist sie wirklich so banal? Mittlerweile denken wir das nicht mehr.
Das Thema Kinderzimmer wird immer mehr und mehr entdeckt. Fast täglich gibt es neue Produkte rund um das Thema Kind und Baby. Die Vielfalt wird immer unübersichtlicher.
Inzwischen fragt sich manch einer, wie die Kinder früher es eigentlich geschafft haben, gross zu werden. Denn mit den neuen Produkten gehen auch immer mehr Expertenratschläge und Tipps einher. Wirtschaftliche Interessen werden grösser und stehen immer mehr dahinter.
Mag sein, dass wir uns mit diesen Aussagen auch ins eigene Fleisch schneiden. Zu unserer Ehrenrettung müssen wir aber auch sagen, dass sich eine zentrale Aussage durch unser Magazin zieht und auch durch unsere anderen Internetauftritte.
"Hört auf euch und euren Bauch. Lasst euer Herz sprechen. Das reicht".
Das ist auch Inhalt vieler Verkaufsgespräche. Ob Sie es glauben oder nicht.
Aber zurück zum Thema.
Wegen dieser Vielfalt und den mannigfaltigen Eindrücken, bleibt das Wesentliche oft auf der Strecke. Die Verunsicherung bei Kunden und Besuchern nimmt immer weiter zu und keiner weiss mehr so recht, worum es eigentlich geht. Mit diesem Hintergrund bekommt die Frage, was eigentlich ein Kinderzimmer ist, eine völlig neue Bedeutung - finden wir.
Also - was ist eigentlich ein Kinderzimmer?
Zuerst - denken wir - ist ein Kinderzimmer ein eigenes Zimmer im eigentlichen Sinne. Ein Ort des Rückzuges, der Identifikation und des Schutzes. Hier findet man Ruhe und hier ist ein eigener Platz. Das Kinderzimmer ist ein Zufluchtsort und ein Raum der Freude. In diesem Zimmer verlebt man seine Kindheit und man verknüpft Erinnerungen und Gefühle mit ihm. In sein Zimmer geht man, wenn für sich sein will und einfach mal die Tür zumachen möchte.
Das ist die eine Seite - denn wir möchten den Kinderraum auch nicht zu sehr mit Symbolik überfrachten. Aber diese Symbolik ist ein wichtiger Bestandteil. wir alle wissen, dass Wohnen und Möbel nicht nur aus Funktion bestehen, sondern durchaus auch aus Emotionen. Wir alle verbinden bestimmte Erinnerungen und Gefühle mit Zimmern, Möbeln, Häusern, Wohnungen und Städten. Wir verbinden auch Ereignisse, die unser Leben mehr oder weniger geprägt haben.
Aber ein Kinderzimmer muss natürlich auch seinen Zweck erfüllen. Ein Kinderzimmer ist zugleich ein Spielzimmer, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer. Das macht seine Stellung innerhalb des Wohngefüges so einzigartig. Das bedeutet aber auch, dass hier viele Bedürfnisse ins Spiel kommen und ebenso viele Dinge, für die es Experten und wirtschaftliche Interessen gibt. Das Thema Schreibtisch sei hier nur exemplarisch genannt. Das macht es für Eltern nicht gerade einfacher den eigenen Weg zu finden und zu erkennen, was wirklich wichtig ist, was "ich" möchte. Zu gross noch die Sorge etwas falsch zu machen und etwas nicht richtig bedacht zu haben.
Welche Materialien, welche Farben? Was gibt es zum Thema Sicherheit zu bedenken?. Richtiges und gesundes Schlafen. Richtiges Sitzen. Pädagogisch wertvolles Spielen. Ergonomisches Arbeiten. Genügend Bewegung. Ein Platz des Rückzuges. Schadstofffeiheit usw. usw. Das sind nur einige der Themen, die sich hier treffen. Es gibt wohl kaum einen Raum, indem so viele Funktionen zusammenkommen. Kaum einen Raum, in dem es (scheinbar) so viel zu bedenken gibt, wie in den Kinderräumen.
Was nun?
Wir werden Ihnen hier keine allgemeingültigen Antworten auf all diese Fragen geben und auch nicht geben wollen. Alle diese Themen werden einzeln hier im Magazin behandelt. Wir werden hier auch nicht schreiben, was richtig oder falsch ist. Was Sie tun müssen, sollten und was Sie auf keinen Fall tun sollten.
Ein Kinderzimmer ist ein Kinderzimmer. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und auch in diesem Beitrag bleiben wir unserer zentralen Aussage treu.
Machen sie sich nicht verrückt. Lassen Sie sich nicht verrückt machen. In einem Kinderzimmer spielen so viele Werte und Emotionen eine Rolle, die sich nicht kaufen und auch nicht planen können. Geborgenheit, Liebe, Zuwendung und Zeit. All das sind die wesentlichen Faktoren. Dabei ist es zweitrangig, ob ihr Kind all das in einem rosafarbenen oder einem grünen Zimmer fühlt.
Hören Sie auf Ihren Bauch, hören Sie auf Ihr Kind und lassen sie Ihr Herz sprechen. Alles andere kommt von alleine. Und natürlich ist es schön und auch legitim ein Kinderzimmer schön zu machen.
Das wollen wir hier überhaupt nicht in Abrede stellen. Zu oft haben wir hier im Magazin geschrieben, dass auch ein Kinderzimmer ästhetischen Ansprüchen genügen darf. Aber überhöhen Sie dieses Thema nicht. Es ist eine wunderbare Ergänzung. Wie so oft im Leben geht es um Inhalte - nicht um die Fassade. Und im Übrigen kommt die Ausstrahlung und das Schöne von selbst - davon sind wir überzeugt. Und beides im Einklang ist sowieso das Beste.
In diesem Sinne
herzlichst
Ihre kinder räume